Wir, der Forellenhof, sind ein kleines Vollblutaraber Gestüt, das von der Familie von Inge und Walter Fath Seit 1974 geleitet wird. Von Anfang an wurden die Araber für den Distanzsport gezüchtet.
1965 kamen die ersten Pferde auf den Forellenhof es waren zwei ungarische Warmblüter und eine tragende Kleinpferdestute die bei Händlern gekauft wurden. Dazu eine Kutsche und Geschirr für die Warmblüter.
1968 zog dann der erste Deckhengst „Aladin“ ein Reitponyhengst, mit einem Stockmaß von 146 cm, geboren in England, auf dem Forellenhof ein. Er war das erste Pferd das Walter Fath selbst ausbildete. Gekauft hatten wir ihn in Utrecht/Holland auf dem Hengstmarkt, dort sahen wir auch die ersten Vollblutaraber.
1974 wurde für die Nachzucht aus der Kleinpferdezucht ein neuer Hengst gesucht. Da mit den Kleinpferden zu der Zeit schon die ersten Distanzritte von Inge und Walter Fath im benachbarten Frankreich geritten wurden, sollte es ein Vollblutaraber sein. Nach Studium von Abstammungen und Leistungsbereitschaft der verschiedenen Vollblutaraberlinien kamen wir auf Araber aus dem russischen Gestüt Tersk. Da sie seit Generationen ihre Leistungsprüfungen auf der Rennbahn ablegten, suchten wir gezielt nach einem Araberhengst aus Tersk.
Nach langem Suchen fanden wir, im Gestüt Ganselberg bei Prof. König den Hengst Mashab v. Naslednik a. d. Madera v. Arax geb. 1972. Züchter war das Gestüt Tersk in Russland.
Im gleichen Jahr wurde auch noch das Hengstfohlen Manas v. Nuri Schalan a.d. Madera v. Arax im Gestüt Ganselberg von dem Züchter Prof. König gekauft.
1974 kamen dann auch die ersten Vollblutaraber Stuten auf den Hof.
Da auf dem Forellenhof schon seit 1965 Pferde gefahren und geritten wurden und ab 1973 die ersten Distanzen von Walter Fath in Frankreich geritten wurden, war klar die Vollblutaraber müssen zeigen was sie unter dem Sattel und im Gespann leisten können.
1976 ging Mashab zur Hengstleistungsprüfung nach Medingen. Beim 100 Tage Test war er bester Vollblutaraber und zweiter in der Gesamtwertung. 2 Jahre später belegte auch sein Halbbruder Manas den zweiten Platz in Medingen bei der Hengstleistungsprüfung.
Damit aber nicht genug. Beide Hengste wurden auch Ein- und Zweispännig gefahren und weiter für den Turniersport und Distanzsport ausgebildet. So kamen sie zu Erfolgen bis zur Klasse M und gingen Distanzen bis 120 km.
Von den Stuten wurde ebenfalls Leistung verlangt, deshalb gingen auch sie im Distanz und Fahrsport.
Besonderen Wert wurde auch auf Temperament und Charakter gelegt. So war es selbstverständlich, dass unsere Kinder und viele andere auf unseren Arabern das Reiten vom Voltigieren an lernten.
Da die meisten Vollblutaraber vom Forellenhof auf die Zucht des Gestütes Tersk zurück gingen war klar, dass sie auch im Rennsport eingesetzt wurden. Neben den Erfolgen im Rennen, Dressur, Springen und Fahren stand aber immer der Distanzsport an erster Stelle.
Araber vom Forellenhof brachten es da zu mehreren Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften.
Dem ist der Forellenhof bis heute treu geblieben. Bevor einer unserer Vollblutaraber zur Zucht eingesetzt wird, muss er seine Leistungsbereitschaft zeigen.
Auch bei Zuchtveranstaltungen können sich die Araber vom Forellenhof sehen lassen.
So wurden alle Hengste die zur Körung vorgestellt waren, auch immer gekört. Das gleiche bei den Stuten die zur Prämierung beim Zuchtverband vorgestellt wurden. In den 80/90er Jahren hatten sie mehrfach vordere Plätze bei nationalen und internationalen Zuchtschauen. Erst als sich die Schauen International in reine Schönheitswettbewerbe änderten, wurden nur noch an reinen Zuchtveranstaltungen die der Araberzuchtverband (VZAP) ausrichtete teilgenommen.
Leider verstarb 1984 der Hengst Mashab als er nach Schweden an eine Züchtergemeinschaft verpachtet war.
Sein Nachfolger war dann der Hengst Tern der ebenfalls von Naslednik und aus einer Arax Tochter war, geb. 1974 in Tersk. Er beeinflusste die Zucht im Forellenhof sehr. War er doch selbst ein Leistungspferd der Sonderklasse und seine Nachzucht ebenfalls. Alleine bei der Distanz WM über 160 km 2006 waren 3 Nachkommen von ihm am Start die alle platziert wurden.
Da auch ein Pferdezüchter nie auslernt wurden ab den 1988er Jahren mehrere Reisen nach Rußland ins Gestüt Tersk und andere Gestüte unternommen. Auf diesen Reisen wurden verschiedene Araber in Tersk eingekauft, zum Teil im Auftrag für befreundete Züchter.
Auf den Forellenhof kamen so die Stuten Data, Puritanka, und Nakladka.
Data v. Mukomol und Puritanka v. Naftalin wurden beide zu Elitestuten ernannt und sind heute über ihre Enkeltöchter und Prämienstuten FF Gesha und FF Penza beide v. Gorky II auf dem Forellenhof vertreten.
Schon ab 1980 wurden Distanzritte auf dem Forellenhof organisiert.
1993/95 waren die ersten internationalen Araberschauen in Meißenheim waren die wir veranstalteten. Es wurde immer zusätzlich noch Dressur-, Fahr-, Distanz- und Rennsport mit angeboten. Das war eine absolute Ausnahme in Europa. Zeigen wollten wir, dass der Araber eines der vielseitigsten Pferde überhaupt ist. Natürlich starteten die Forellenhof-Araber immer in verschiedenen Klassen.
Von Anfang an bildete sich Walter Fath ständig weiter, wenn es um Pferde ging. Legte schon früh das deutsche Fahrabzeichen in Bronze ab, besuchte Lehrgänge in Pferdebeurteilung und bestand die Richterprüfung. Er wurde von den Mitgliedern des Zuchtverbandes auf die Richterliste für Arabische Pferde gewählt.
1993 legte Walter Fath die Prüfung zum Besitzertrainer im Rennsport ab, wollte er auch da über Training und Rennen mehr wissen. Von da an wurden Rennen für Araber in ganz Deutschland organisiert so z.B. in Mannheim, Hamburg, Baden-Baden, Berlin, Köln, Frankfurt, Haßloch usw. selbst in Brüssel und Straßburg war der Forellenhof in der Organisation mit eingebunden und meist mit Pferden am Start. Die ersten Schneerennen für Araber in St. Moritz wurden von unserem Team ins Leben gerufen.
Meist im Auftrag der Familie v. Fürstenberg oder der Scheiche von Dubai, Abu Dhabi und Katar.
Eng wurde auf dem Forellenhof mit dem aus Freiburg kommenden Pferdeverhaltungsforscher Prof. Klaus Zeeb zusammengearbeitet. Einige Lehrfilme von Prof. Zeeb wurden auf dem Forellenhof gedreht so z.B. Araber im Schnee, Fohlengeburt oder von der Weide bis zur Rennbahn.
Araber vom Forellenhof gingen wegen ihrer Leistungsbereitschaft in verschiedene Länder so z.B. Schweiz, Frankreich oder in die Arabischen Emirate.